Du hast dir gerade erst eine Nähmaschine gekauft oder die alte Nähmaschine vom Dachboden geholt und beschlossen, jetzt endlich mal mit dem Nähen anzufangen? Das ist toll und wir sind sicher, dass du beim Erlernen deines neuen Hobbies viel Freude haben wirst.
Wir haben zehn Tipps für dich zusammengestellt, die dir hoffentlich bei deinen ersten Nähversuchen helfen und dich für das Nähen begeistern!
1. Bevor du den Stoff verarbeitest, solltest du ihn auf jeden Fall einmal mit der Einstellung vorwaschen, mit der du später auch das fertige Kleidungsstück waschen wirst. Wenn deine Maschine ein Kurzwaschprogramm hat, dann reicht ein kurzer Waschgang auch aus. Das Vorwaschen verhindert ein späteres Einlaufen des Stoffes und sorgt dafür, dass Stoffe, die zu viel Farbe enthalten und beim ersten Waschgang „ausbluten“ könnten, die Farbe vor der Verarbeitung abgeben. Natürlich solltest du beim Vorwaschen deswegen darauf achten nur Stoffe mit ähnlichen Farben zusammen in die Maschine zu geben.
2. Nach dem Waschen des Stoffes kommt das Zuschneiden. Es ist wichtig, dass du dabei den Fadenlauf des Stoffes beachtest. Auf den Schnittmusterteilen ist immer angegeben, in welche Richtung der Fadenlauf verlaufen soll und wie du dann das Schnittteil auf den Stoff legst. Da Stoffe meist in der Richtung des Fadenlaufes weniger dehnbar sind als in der Querrichtung, ist dies besonders bei Kleidung wichtig. Bei Taschen, Rucksäcken und Dekorationen kannst du auch schon mal den Fadenlauf ignorieren, wenn das Muster dann besser zur Geltung kommt.
3. Eine gute Schere ist die erste Investition nach der Investition in eine Nähmaschine, die du unbedingt tätigen solltest. Je schärfer die Klinge der Schere ist, desto einfacher ist es auch schwierige Stoffe zuzuschneiden. Wenn die Schere den Stoff wie Butter zerschneidet, verschieben sich die Stofflagen nicht und der Zuschnitt mach sogar Spaß! Je exakter die Schnittteile zugeschnitten werden, desto einfacher ist es später die Teile passgenau aufeinander zu nähen.
4. Wenn du die Schnittteile auf den Stoff legst, kannst du sie entweder mit Stecknadeln feststecken oder du benutzt Gewichte um das Papierschnittteil auf dem Stoff zu fixieren. Als Gewichte eignen sich zum Beispiel auch große schwere Muttern, die du im Baumarkt kaufen kannst.
Aber auch Tassen oder mit Sand gefüllte kleine Säckchen kannst du gut verwenden.
5. Für dein erstes Nähprojekt empfiehlt sich ein Baumwollstoff aus unserem großen Sortiment an gemusterten Baumwollstoffen. Bei einem Stoff, der kein regelmäßiges Muster hat, muss auch nicht darauf geachtet werden, dass beim Zuschnitt alle Teile zueinander passen, daher solltest du deine ersten Versuche mit gemustertem Stoff machen. Auch die Nähte an Saum und Kanten gehen in dem Muster meist „unter“ und so ist es auch nicht schlimm, wenn die Nähte am Anfang nicht ganz exakt sind.
6. Möchtest du dich erstmal mit deiner Nähmaschine vertraut machen, empfiehlt es sich auf Papier Übungen zu nähen. Du kannst dir verschiedene Linien auf das Papier zeichnen und dann probieren, genau von Anfang bis Ende der Linie zu nähen. Oder du zeichnest eine Strecke mit verschiedenen Ecken auf und nähst diese so exakt wie möglich nach. Hier findest du ein kostenloses Übungsblatt, das du gut dafür nutzen kannst! Eine einfache und günstige Möglichkeit mit der Geschwindigkeit und Position der Nadel vertraut zu werden! Allerdings solltest du die dafür benutzte Nadel später nicht für das Nähen von Stoff verwenden, da sie etwas abstumpft.
7. Als erstes Nähprojekt eignen sich Beutel oder Kissen, die mit geraden Nähten einfach zu nähen und mit wenig Aufwand zuzuschneiden sind. Hab am Anfang auch keine Angst vor Reissverschlüssen oder Taschen. Mit viel Geduld schaffst du diese Herausforderungen auch! Schnittmuster, die sich besonders für Nähanfänger eignen, haben wir in unserem Blogbeitrag „Zehn Schnittmuster für Anfänger“ zusammengestellt!
8. Auch wenn du deine ersten Nähversuche unternimmst und erstmal noch nicht sicher bist, ob du dir viel Nähgarn und andere Zutaten anschaffen musst – Nähgarn in der richtigen Farbe, passend zum Stoff macht das ganze Ergebnis gleich viel schöner und mehr Freude beim Verarbeiten. Für dunkle Stoffe kannst du auch mit schwarzem Garn auskommen und bei hellen Stoffen ist ein helles Grau oft nützlich. Für pinke, gelbe, rote oder grüne Farbtöne solltest du aber immer das richtige Nähgarn dazu bestellen.
9. Nimm dir Zeit zum Nähen! Versuche nicht, deine ersten Projekte unter Zeitdruck vor einem wichtigen Anlass oder als Geschenk zu nähen. Meist funktioniert etwas genau dann nicht, wenn es klappen muss. Daher plane immer etwas Puffer ein, wenn du etwas Spezielles nähen möchtest und akzeptiere auch, wenn die ersten Versuche nicht präsentabel sind. Mit jedem neuen Projekt werden deine Nähfertigkeiten besser und die Ergebnisse professioneller.
10. Genieße den Prozess! Hab Spaß am Zuschneiden, Bügeln und Nähen und genieße die Arbeit mit den Stoffen und das Gefühl, mit eigenen Händen etwas zu erschaffen. So lange du Freude an dem hast, was du herstellst, werden dir auch die Ergebnisse gefallen!
Mit so vielen Tipps kann jetzt eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Viel Spaß beim Nähen!