Klassisch in Schwarz und Weiß gewebt, erobert das Muster Pepita gerade erneut die Mode. Das auch als Hahnentritt oder Glencheck bekannte Muster ziert nun nicht mehr nur Bekleidung, sondern auch allerlei Accessoires – ähnlich, wie schon in den Fünfzigern.
Wie alte Stofffunde zeigen, wurden Pepita-Muster schon vor mehr als 2000 Jahren gewebt. Seit dem späten 19. Jahrhundert treten sie vermehrt in Erscheinung, doch wie es zu dem deutschen Namen Pepita für das Webmuster kam, ist nicht ganz klar. Möglicherweise inspirierte die Tänzerin Pepita de Oliva (1830-1900), die Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland große Erfolge feierte, die Textilindustrie dem klassischen Muster diesen exotischen Namen zu geben.
Insbesondere der französische Modeschöpfer Christian Dior hat das Pepita-Muster 1947 mit seiner Kollektion berühmt gemacht.
Keineswegs kleinkariert zeigte sich das Muster danach in den Fünfziger Jahren, als es zahlreiche Anzüge, Hüte, Krawatten und Kostüme zierte. Legendär ist der Pepita-Hut des damaliges Bundeskanzlers Konrad Adenauer, den er hauptsächlich im Italien-Urlaub am Comer See trug. Ob klein-kariert oder groß-gemustert – in den späten 50ern sprang das Pepita-Muster auf unzählige Alltagsobjekte über. Von der Kakao-Kanne über das Schokoladenpapier bis zum Feuerzeug und Taschenmesser wurden profane Gegenstände mit der Eleganz der schwarz-weißen Karos geadelt. Und in der Textilwelt war es nie verschwunden!
Die Ausstellung im LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller in Euskirchen ist nur noch bis zum 20.12. geöffnet, darum sollten sich Interessierte noch schnell einen Termin dafür in den Kalender schreiben.
Diesen Sonntag, den 13.12.2015 findet von jeweils 11.30 – 13 Uhr und 14 – 17 Uhr eine Webvorführung statt in der erklärt wird, wie das Pepita-Mustergewebt wird.
Und wer jetzt Lust hat das Muster selbst zu verarbeiten, der findet bei stoffe.de eine Auswahl an Stoffen und Nähzubehör mit Pepita-Muster: