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Die 10 schlimmsten Nähpannen: Knopf falsch befestigt – Tipps und Tricks zum Vermeiden

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Unsere Nähpannenserie geht weiter und heute kommen wir zu einem Fehler, der nur indirekt mit dem Nähen zu tun hat. Es geht um Knöpfe. Und ja, auch beim eigentlich einfachen Knopfbefestigen können einige Missgeschicke passieren.

Nähpanne # 07 ist also folgendes Problem: Du hast einen Knopf falsch befestigt.
Die 10 schlimmsten Nähpannen: Knopf falsch befestigt– stoffe.de erklärt dir Tipps und Tricks zum Vermeiden
Der Knopf ist einer der ersten Verschlüsse für Bekleidung, die der Menschheit eingefallen ist. Schon in der Steinzeit schnitzen sich die Menschen Knöpfe aus Horn und schlossen ihre Kleidung mit einem Knebelverschluss.

In den fünfziger Jahren wurden auch Jeans noch mit Knöpfen geschlossen, bis eine bekannte Jeansmarke auf die Idee kam die Jeanshose mit einem Reissverschluss zu versehen.
Heute sind bei Kinderkleidung besonders Druckknöpfe sehr beliebt, doch mit einem falsch angebrachten Druckknopf kannst du dir auch schnell ein fast fertiges Kleidungsstück oder eine Tasche verunstalten. So passierte es mir vor ein paar Monaten:

„ Ich hatte mir einen Rock genäht bei dem in der vorderen Mitte eine Reihe Druckknöpfe als Verschluss und Zierde vorgesehen war. Die Druckknöpfe hatte ich in der Zehnerpackung bestellt, denn ich brauchte laut Schnitt 8 Knöpfe. Leider war ich etwas ungeschickt beim Anbringen des ersten Druckknopfs. Ich hatte, ganz nachder beiliegenden Anleitung, mit Hammer und richtigem Werkzeug den Knopf befestigt. Er saß fest und wackelte nicht. Leider hatte ich aber die Vorder- und Rückseite meines Rockes verwechselt. Nun saß das Vorderteil des Druckknopfs innen…“

Zum Glück hatte ich mit der Knopfleiste am Bund angefangen und da ich den Rock sowieso mit einem Gürtel tragen wollte, fiel das Missgeschick dann gar nicht so auf.

Damit euch aber nicht derselbe Fehler passiert, habe ich für euch ein paar Tipps und Tricks zusammengefasst.

Tipp 1: Druckknöpfe immer einmal ausprobieren

Druckknöpfe sind toll für Kinderkleidung, denn sie sitzen, richtig angebracht, fest und sind kein kleines, verschluckbares Einzelteil. Außerdem sind gerade Röcke mit Knopfleiste sehr trendig. Neben den Druckknöpfen aus Metall haben wir auch Snaps aus Plastik in vielen verschiedenen Farben. Damit kannst du deine farbenfrohen Ideen für deine Kinder oder dich noch weiter individualisieren.

Druckknopf Color Snaps 3 | Prym Druckknopf Color Snaps 26 | Prym Druckknopf Color Snaps 13 | Prym

Bringst du zum ersten Mal einen Druckknopf an, dann ist es hilfreich diesen auf einem Reststück deines Stoffes auszuprobieren. Denn je nach Material musst du später den Druckknopf mit mehr oder weniger Druck anbringen. Besonders an Stellen, wo viele Stofflagen aufeinanderliegen, musst du mit deinem Werkzeug vertraut sein, damit beim Anbringen des Knopfes kein Missgeschick passiert.

Du solltest immer damit rechnen, dass einer der Druckknöpfe vielleicht einfach nicht funktionieren will und daher immer ein paar Druckknöpfe zusätzlich zu den benötigten bestellen.

Für das Anbringen der Druckknöpfe gibt es unterschiedliche Werkzeuge. Damit du dich an dein Werkzeug gewöhnst, ist das Ausprobieren an einem Reststück des Stoffes immer hilfreich.

Mit etwas Übung ist das Anbringen von Druckknöpfen demnächst dein liebster Schritt beim Nähen, denn es bedeutet meist das Fertigstellen des Projekts!

Tipp 2: Genau messen und markieren vor dem Knopf befestigen

Auf unserem Bild siehst du einen Fehler, der eigentlich leicht zu vermeiden ist. Denn bei einer Knopfleiste kannst du durch genaues Messen und Markieren, die Position von Knöpfen und Knopflöchern festlegen und dich dann beim Annähen der Knöpfe oder dem Nähen von Knopflöchern daran halten.

Für das Messen gibt es verschiedene Hilfsmittel. Günstig und gut ist das Handmaß. Auf dem Handmaß hast du kleine Einkerbungen, sodass es gut geeignet ist, um Markierungen mit Schneiderkreide oder Kreidestift gleichmäßig zu übertragen. Diese Markierungen verschwinden natürlich nach der ersten Wäsche bzw. wenn du die Kreide abbürstest.

Gütermann creativ – Handmaß - weiss Schneiderkreidetafel 501 Kreidestifte - türkis/weiss

In deinem Schnittmuster steht sicherlich, welchen Abstand die Knöpfe und Knopflöcher voneinander haben sollen. Nähst du „frei Schnauze“ musst du dir selbst überlegen, wie du die Knöpfe und Knopflöcher platzieren möchtest.

Hierbei musst du ein wenig Mathe bemühen und die Strecke, auf der du die Knöpfe anbringen möchtest, messen.
Anschließend kannst du überlegen, wie viele Knöpfe notwendig sind, damit dein Kleidungsstück nicht unnötig aufklafft. Hier sind besonders die Stellen auf Brust- oder Hüfthöhe zu berücksichtigen.

Nun kannst du die Knöpfe erst mal auflegen und so ein Gefühl bekommen, wie die fertige Knopfleiste aussehen wird. Je nachdem, wie groß deine Knöpfe sind, wirkt ein Kleidungsstück nämlich gleich ganz anders.

Anschließend zählst du die Knöpfe ab und misst den Abstand zwischen dem Mittelpunkt eines Knopfes zum nächsten Knopf. Gängiger Weise wird der Abstand von Knopf zu Knopf immer gleich bemessen.
Jetzt kannst du dir auf deinem Stoff mit Schneiderkreide oder einem Kreidestift markieren, wo du später die Knöpfe annähst und auf der Gegenseite der Knopfleiste die Platzierung der Knopflöcher einzeichnen. Auch dafür hat das Handmaß eine praktische Markierung.

Tipp 3: Probeknopfloch nähen

Zu einem Knopf gehört auch immer ein Knopfloch. Eine Knopfleiste wird bei Damenmode immer so gestaltet, dass die Knöpfe auf dem linken Vorderteil angebracht und die Knopflöcher auf dem rechten Vorderteil. Bei Männerbekleidung verhält es sich andersherum.

Das Knopfloch befindet sich dabei etwa 1,5 cm von der vorderen Kante entfernt (bei Jacken oder dickeren Stoffen bis zu 2 cm).

Natürlich bist aber du der Designer und kannst dir selbst aussuchen, ob du ein Kleidungsstück lieber rechts- oder links schließen möchtest. Dies fällt meist nur gelernten Schneidern, anderen Hobbynäherinnen oder Pingel-Inge auf.

Knopflöcher kannst du in zwei Varianten nähen. Hohe Schneiderkunst ist ein Knopfloch, das von Hand genäht wird.

Die schnelle Variante ist die Knopflochfunktion an der Nähmaschine.
Hierbei gibt es Unterschiede bei den Nähmaschinen. Einfache und ältere Nähmaschine haben oft das Knopfloch in vier Schritten, die manuell gewählt werden müssen. Neue, teurere Modelle haben eine Ein-Stufen-Knopflochautomatik.

Tipp: Lies am besten in der Anleitung deiner Nähmaschine nach, welche Funktion deine Nähmaschine hat, wenn du sie noch nicht genutzt hast.

Auch beim Knopfloch empfiehlt es sich vor dem Nähen am fast fertigen Kleidungsstück erst ein Probeknopfloch anzufertigen. Verwende für das Knopfloch speziellen Knopflochfaden. Dies ist etwas dicker als das normale Nähgarn. So sieht das Knopfloch später besser aus und ist auch strapazierfähiger.

Tipp: Bei dehnbaren Stoffen solltest du die Stelle an der das Knopfloch eingenäht wird, mit etwas Einlage verstärken und so unelastisch machen. Denn ansonsten wird das Knopfloch wahrscheinlich „wellig“ und sieht nicht gut aus.

Die richtige Länge des Knopfloches findest du heraus, indem du dein Knopf an das Knopflochfüsschen deiner Nähmaschine legst und am Füsschen die Längeneinstellung vornimmst. Dabei ist der Durchmesser des Knopfes (+1-2mm Spielraum) die richtige Länge. Bei dickeren Knöpfen empfehle ich bis zu 3mm zum Durchmesser dazuzugeben.

Mit ein wenig Übung ist das Anbringen von Knöpfen und das Nähen von Knopflöchern für dich kein Problem mehr!

2 Kommentare

  1. Ich liebe eure Pannenserie!!! Bitte mehr davon!!! Die Hinweise wie man es „nicht“ bzw. „richtig“ macht sind sehr hilfreich!!! Danke!!!!
    LG Ruth

  2. ich kanns schon gar nimmer alles aufzählen… mir passieren immer so doofe dinge. hab demletzt auch ein veloursmotiv mal auf dem kopfstehend aufgebügelt. auch blöd. und beim nähen… hach, immer wieder schneide ich gerne komplett ohne nahtzugabe zu…. dann denk ich noch, ja hier müsst die wendeöffnung sein und nähe in dem moment dreimal drüber…. beim indianerkostüm hab ich auch ein paar seitenteile erst mal schick vertauscht, (sch***arbeit diese auftrennerei!!!!) beim letzten onbu (die träger sind gekurvt) träger links und rechts vertauscht… und erst gemerkt, als ich ALLES fertig hatte (jaa, auftrennen kann ich schon klasse 🙂 und den letzten sling mit scherenfaltung prompt falschrum angenäht. das sind so die dinge, die mir noch einfallen…. warten wir mal ab, ich hab nen neuen schnitt für ne weste. da kann ich bestimmt auch wieder viel spass mit haben!

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